Taufe
Die Taufe gilt in allen christlichen Kirchen als grundlegendes Sakrament. Die meisten Kirchen erkennen gegenseitig die in ihnen vollzogene Taufe an als Aufnahme in die christliche Gemeinde. Auf die Frage, was die Taufe ist und bewirkt, antworten die verschiedenen Konfessionen allerdings unterschiedlich.
Warum nennt denn der Heilige Geist die Taufe das »Bad der Wiedergeburt« und die »Abwaschung der Sünden«?
Gott redet so nicht ohne große Ursache. Er will uns damit lehren: Wie die Unsauberkeit des Leibes durch Wasser, so werden unsere Sünden durch Blut und Geist Christi hinweg genommen.
Ja vielmehr: Er will uns durch dies göttliche Pfand und Wahrzeichen gewiss machen, dass wir so wahrhaftig von unseren Sünden geistlich gewaschen sind, wie wir mit dem leiblichen Wasser gewaschen werden.
(Heidelberger Katechismus, Frage 73)
Für uns in Zweisimmen ist Taufe…
„Zugang zur Kirche“: Die Taufe das „Zeugnis“, dass wir „in Gottes Familie aufgenommen werden, damit wir zu seinen Hausgenossen gehören“ (Genfer Katechismus Frage 323).
Abbild für die Vergebung der Sünde: Vergebung der Sünden und geistliche Erneuerung bildet das Zeichen der Taufe ab: Die Vergebung der Sünden ist „eine Art von Abwaschung, wodurch die Seele von ihren Sünden gereinigt wird“. Diese Reinigung wird bildlich gezeigt mit dem Wasser, das den Schmutz vom Körper abwäscht (Genfer Katechismus Frage 325). Die Benetzung des Kopfes mit Wasser zeigt bildlich, dass ein Mensch für einen Moment untertaucht, „nur für einen Augenblick“ wie im Grab untergeht, „um sogleich daraus wieder aufzutauchen“ (Genfer Katechismus Frage 326).
Was folgt aus der Taufe?
Die Getauften sind berufen, Gott wohlgefällig zu leben und seine Gebote zu halten. Im Vertrauen darauf, von Gott gewollt und angenommen zu sein, können wir dies in Taten gegenüber unseren Mitmenschen zeigen (Genfer Katechismus Frage 332).
Die Kindertaufe
Kinder gehören dem Gnadenbund an auch ohne getauft zu sein. Stirbt ein Kind, bevor es getauft ist, geht es nicht verloren. Eine Nottaufe in drohender Lebensgefahr ist deshalb nicht nötig. Die Taufe der Kinder geschieht auf Zukunft hin, eingebettet in den Glauben der christlichen Eltern. Kinder werden getauft „zum Zeugnis, dass sie Erben des Segens sind, der dem Volk der Gläubigen verheißen ist, damit sie als Erwachsene die Wirklichkeit der Taufe erkennen und daraus Nutzen ziehen und bringen“ (Genfer Katechismus Frage 339).
Die Kindertaufe symbolisiert so auch das reformatorische Verständnis vom Glauben: Dies lehnt ab, über andere zu urteilen, wie weit sie im Glauben sind, und sich selbst anzumaßen, dass das Zum-Glauben-Kommen in menschlicher Hand liege.
Taufe in Zweisimmen
In Zweisimmen taufen wir in fast jedem Gottesdienst, feste Taufsonntage gibt es nicht.
Setzen Sie sich rechtzeitig mit der Pfarrerin/dem Pfarrer in Verbindung und vereinbaren Sie einen Termin für das Taufgespräch. Pfarrerin Grüter oder Pfarrer Faßbender besuchen Sie dann zuhause und besprechen mit Ihnen den Ablauf der Taufe und Ihre besonderen Wünsche zur Gestaltung.
Bei der Wahl der Patinnen und Paten beachten Sie bitte, dass nach den Vorgaben der reformierten Kirche im Kanton Bern ein Taufpate Mitglied einer christlichen Kirche sein muß. In Zweisimmen legen wir diese Bestimmung so aus, daß sie oder er aus einer Gemeinde der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz stammen muß.
Übrigens: beliebte Tauftermine sind auch unsere Berggottesdienste. Und sollte es nicht anders gehen, können Sie mit uns auch über alternative Tauftermine sprechen.